So langsam ist der Frühling da, auch wenn er sich dieses Jahr eher Zeit gelassen hat. Der April war ja was man so hört so kalt wie schon lange nicht mehr. Gleichzeit aber auch mal wieder viel zu trocken. Also auch eine Art von Extremwetter – der Klimawandel lässt grüßen.
Aber er hat uns nochmal alle Art von Wetter durchlaufen lassen. Und das teilweise wie es im April eigentlich auch sein sollte an einem Tag. Von herrlichem Sonnenschein (wenn auch bei eher kühlen Temperaturen) bis hin zu plötzlich einsetzendem Schneetreiben, dass den Wald, in dem ich gerade spazieren ging, nochmal kurzzeitig in eine wunderbare Winterlandschaft verwandelte.
Kurz nach dem Schneefall kam die Sonnen wieder hervor, der Wind wehte den Schnee von den Bäumen und der Wald erstrahlte kurzzeitig in silbernem Glanz – herrlich. Zwei Stunden später war die Schneepracht dann auch schon wieder verschwunden.
Zu Ostern habe ich mich mal wieder auf den Weg zur Koppe gemacht – sozusagen Gladenbachs Hausberg mit Aussichtsturm. Der Turm ist nach monatelanger Sanierung der Aufstiegsstufen wieder geöffnet. Es war mal wieder schön die Aussicht zu genießen, bin schon lange nicht mehr dagewesen.
Der Weg dahin war aber an einigen Stellen dann doch eher freudlos. Wie an vielen Orten hat die Trockenheit der letzten Jahre den Bäumen arg zugesetzt. Für den Borkenkäfer waren die geschwächten Fichten dann ein Festmahl und er hat ihnen den Rest gegeben.
Die schon verzweifelt anmutenden Versuche den Wald wieder aufzuforsten und vor Rehverbiss mit Plastikumbau zu schützen, muten irgendwie surreal an. Man darf bzw. sollte lieber nicht darüber nachdenken. Die Jagdpächter hüten und schützen das Rehwild; erst letzte Woche stand wieder in unserer Tageszeitung, dass man doch gefälligst auf den Wegen bleiben soll, um die Wildtiere nicht zu stören. Und so schützen wir das Rehwild, damit es sich ungestört vermehren kann, fliegen sogar mir Drohnen vor dem Mähen über Wiesen, um Rehkitze vor dem Mähdrescher zu retten. Gleichzeitig pflastern wir den jungen Wald mit Plastikschutztürmchen, um die Setzlinge vor Verbiss der ach so geliebten Rehe und dessen Nachwuchs zu schützen
Halt der alltägliche Irrsinn vieler, wenn nicht sogar der Mehrheit, die immer noch denken, sie hätten noch irgendwas wirklich im Griff und unter Kontrolle.
haft zu genießen.
So genug der dunklen Gedanken. Die Frühlingsblumen ließen sich diesmal auch eher Zeit und bekamen so ganz nebenbei noch die eine oder andere Schneehaube verpasst. Aber letztendlich so wie jedes Jahr hat sich der Frühling durchgesetzt, es nicht nur grün, sondern auch wieder bunt bei mir im Garten.
Zu guter Letzt gab es dann auch noch einen Supermond. Naja – super – ist ja mittlerweile alles, was mehr als 5% von der Norm abweicht. Aber schön war er doch anzuschauen, als er morgens hinter dem Marburger Schloss unterging. Wenig später erfreute das von der aufgehenden Sonne angestrahlte Schloss das Fotografenherz gleich noch ein zweites Mal. Beides ließ mich die morgendliche Kälte vollkommen vergessen. Das Frühstück mit frischem Brötchen und heißem Kaffee war dann das Sahnehäubchen oben drauf.
Alle weiteren Bilder wie immer in der Bildergalerie.